Bedürfnisorientierte Kleingruppen – ein Erfolgsmodell für die Kirche 4.0?

Autor:

XHOPE

Kategorie:

Veröffentlicht am:

25. September 2020

Die Kirche 4.0 braucht für das Jahr 2020 ein tragfähiges Modell das Gemeindegliedern neben dem Sonntagsgottesdienst Raum zur Begegnung und zum Austausch gibt. Kleingruppen können hier das pastorale Angebot sinnvoll erweitern – binden sie doch engagierte Laien und am lebendigen Glauben Interessierte in das kirchliche Leben ein. Exemplarisch zeigen die Erfahrungen der Freikirche XHOPE, in Olching bei München, wie dieses Konzept etabliert werden kann.

BRAUCHT ES ÜBERHAUPT KLEINGRUPPEN?

Gleich zu Beginn geht es um die Frage der Notwendigkeit, bzw. des Bedarfs von Kleingruppen. Es werden doch ganz wunderbare Sonntagsgottesdienste angeboten, die der zentrale Mittelpunkt des geistlichen Lebens jeder Kirche sind.

Gleichzeitig sind allerdings in den letzten Jahrzehnten Entwicklungen zu beobachten, wie der Zerfall der klassischen Familienstrukturen. In den Großstädten steigt sukzessive der Anteil an Singlehaushalten. Mehrgenerationenhaushalte sind selbst auf dem Land nur noch selten anzutreffen. Kirchliches Leben oder gelebter Glaube gehören für immer mehr Menschen kaum noch zum Alltag.

Wie können hier Kleingruppen eine Antwort geben? Treffen in kleinen, familiären Gruppen, mit bis zu 15 Personen, schaffen neuen Raum zur Begegnung. Geben Möglichkeit Andere am eigenen Leben teilhaben zu lassen. Im Lauf der Zeit entwickeln sich Vertrauensbeziehungen, die es auch ermöglichen persönliche Anliegen, Nöte und Ängste zu kommunizieren. Das Aufeinandertreffen mit im Glauben verbundenen Geschwistern erlaubt gemeinsames Gebet, Bibel Lesen, Dank und Lobpreis zu Gott. Erleidet jemand aus einer Kleingruppe einen Schicksalsschlag, so sind es die anderen Gruppenmitgliedern, die im Gebet mittragen. Die ersten die den Hörer in die Hand nehmen und anrufen, sich nach dem Wohlbefinden erkundigen. Ein offenes Ohr haben oder auch ganz praktisch anpacken und helfen.

WAS HEISST „BEDÜRFNISORIENTIERT“?

Kleingruppen werden dann zum Erfolgsmodell, wenn Sie von deren Besuchern nicht als Pflicht oder Last empfunden werden, sondern am Besten persönliche Interessen ansprechen. Gerade auch Kirchenfremde und Interessierte schätzen einen niedrigschwelligen Einstieg in das gemeindliche Beziehungsnetz.

Im XHOPE wurde deshalb vor einigen Jahren das Modell des sog. „Freien Marktes“ eingeführt. Das bedeutet, dass neben „klassischen“ Gruppen, wie festen Hausgruppen, Bibelarbeit oder geistlichen Schwerpunkten auch ganze neue Kleingruppen angeboten werden: von Männern, die sich zum Radfahren treffen, über einer Tischtennis Kleingruppe, bis hin zu Tanz, Familien-Events und einem Erziehungs-Forum. Warum nicht das eigene Hobby mit anderen Christen teilen?

FESTE BESTANDTEILE JEDER KLEINGRUPPE: IMPULS, AUSTAUSCH, GEBET

Verbindlicher Bestandteil für die Angebote des freien Marktes sind drei Elemente: Ein (kurzer) geistlicher Impuls, eine aktuelle Bibelstelle und gemeinsames Gebet.

Zudem werden die Kleingruppen mit einem Start und Ende jeweils zum Jahresanfang und nach den Sommerferien angeboten. Jeder Besucher einer Kleingruppe hat dann die Freiheit die Gruppe zu wechseln. Auch die Kleingruppenleiter sind frei ihr Angebot zu beenden. Dies entlastet beide Seiten: Die Besucher können, bei wechselndem Interesse, die Gruppe wechseln. Die Leiter müssen nicht unbegrenzte, zeitliche Verpflichtung eingehen, der sie irgendwann nicht mehr nachkommen können, sollten sich ihre Lebensumstände ändern.

ANGEBOT AN KLEINGRUPPEN IM XHOPE STARK GEWACHSEN

Pastor Heinz Patsch ist vom „super Ergebnis“ begeistert. „Veränderung und Jüngerschaft wachsen am effektivsten durch vertrauensvolle Beziehungen. Wir konnten beobachten wie wir durch die neue Ausrichtung und Struktur von vorher 14 Hauskreisen auf jetzt über 25 Kleingruppen gewachsen sind“. Sein Leitspruch lautet: „Wenn eine Kirche groß werden will, muss sie gleichzeitig klein werden“.

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